Westdeutscher ADAC Kart-Cup

Mit dem dritten Platz in der Tageswertung beendete Simon Klemund die Saison im Westdeutschen ADAC Kart Cup. Damit sicherte er zugleich seine Position unter den Top Ten in der Klasse X30 Senioren (35 PS-Motor), in der er in diesem Jahr erstmals startete. Das WAKC-Saisonfinale auf dem Odenwaldring in Schaafheim war geprägt von wechselhaftem Wetter. Während für das Zeittraining Regenreifen aufgezogen wurden, wurde das erste Rennen mit Slicks gefahren, denn die Bahn war zwischenzeitlich abgetrocknet. Regenschauer machten den Kartfahrern an diesem Tag ordentlich zu schaffen. So war die Bahn zu Beginn des zweiten Rennens wieder feucht. Etliche Fahrer des 24-köpfigen Starterfeldes bei den Senioren hatten sich deshalb entschieden, mit Slicks zu fahren. Simon wählte Regenreifen, was sich letztlich als richtig erweisen sollte, denn mitten im Rennen gab es einen heftigen Regenschauer. Waren zu Beginn die Slicks-Fahrer schneller unterwegs, überholte Simon in den letzten Runden Fahrer um Fahrer und schob sich auf den zweiten Platz vor. Ein schöner Erfolg für den 15-Jährigen, der in diesem Jahr für das Team von Michael Zinner an den Start geht. Am Wochenende steht das Saisonfinale des Süddeutschen ADAC Karts Cups in Wackersdorf auf dem Plan, das zugleich für den ADAC Kart Cup, eine Serie mit Startern aus dem gesamten Bundesgebiet, gewertet wird. Nur zwei Wochen später endet mit den Rennen in Oppenrod die Saison im Rhein-Main-Kart-Cup.

Motorsport-Familie Klemund gibt Gas

… Sohnemann Simon (14) hat das Benzin, das bei Familie Klemund in der Luft liegt, natürlich auch ein geschnuppert. Seit vier Jahren fährt er Kartrennen.

Zunächst absolvierte er das obligatorische Lehrjahr im Kartslalom, dann ging es auf die Rundstrecke zu den Rennen im ADAC Youngster Cup, im WAKC und des Rhein-Main-Kart-Cups. Dort will er auch in diesem Jahr mit seinem Intrepid-Kart, das mit einem X30 Motor (30 PS) bestückt ist, als vom ADAC Hessen-Thüringen gesponsorter Fahrer richtig Gas geben!

Youngster Cup Oppenrod

Die Voraussetzungen waren sehr gut, aber im entscheidenden Moment hat das „Relais zwischen Lenkrad und Sitz“, wie es Papa immer bezeichnet, ausgesetzt…

Aber der Reihe nach: In Oppenrod war es tierisch heiß. Das hat mir in der Vergangenheit nicht sonderlich viel ausgemacht und auch jetzt lief es gut. Es waren einige Gaststarter – bei den Junioren und den leistungsstärkeren Senioren – da und so war einiges los auf der Bahn. Trotzdem hatte ich im ersten freien Training die zweitbeste Zeit der Junioren und auf den Führenden nur einen hauchdünnen Vorsprung. Dank Andreas sah das bei den nächsten beiden Trainingsrunden noch besser aus. Im zweiten freien Training lagen nur drei Senior-Fahrer vor mir und im dritten Durchgang hatte ich sogar nur noch zwei Senior-Fahrer vor mir.

Fürs Qualifying haben wir dann neue Reifen aufgezogen. Und Andreas hat alles nochmal bis ins kleinste Detail überprüft. Das hat sich gelohnt. Ich war noch schneller geworden und stand neben einem Senior in der ersten Startreihe. Wow! Das hatte ich noch nie. Andreas hatte mir mein Kart hingezaubert – besser geht nicht!

Aber, aber – das besagte Relais. Beim Start war plötzlich der Platz neben mir leer. Marius Kannegießer nicht da. Und irgendwie hat mich das komplett aus der Bahn geworfen. Ein Junior-Starter aus Westfalen hat das schnell ausgenutzt und ist an mir vorbeigezogen. Lange Zeit konnte ich das Feld dann hinter mir halten. Aber dabei habe ich jede Menge falsch gemacht… Statt einfach davon zu ziehen, denn ich war ja schneller, habe ich mich mit „Kampflinie fahren“ aufgerieben und wurde wenige Runden vor Schluss sogar von noch zwei Junioren-Fahrer überholt. Wie betrübt Andreas, Danny und die anderen waren, brauche ich nicht extra erwähnen.

Und auch im zweiten Rennen lief es nicht besser. Ich habe den Vergaser dermaßen verstellt gehabt, dass ich überhaupt keinen Speed mehr hatte. Die elf Runden waren ein einziger Krampf. Wenigstens bin ich nicht ausgefallen und kriege wenigstens Punkte…

Dieser Renntag wird auch als „Lehrtag“ abgelegt. Jetzt schauen wir aber alle zusammen nach vorn beziehungsweise auf die Rennen in Uchtelfangen. Und da will ich mich anstrengen – für mich und mein Team.

WAKC Hagen

ch kann nicht behaupten, dass das Motodrom in Hagen meine Lieblingsstrecke ist. Mit dem World Formular bin ich im vergangenen Jahr dort im Youngster Cup zwar Vierter und Fünfter geworden, aber uns ist klar, dass das WAKC-Jahr ein „Lehrjahr“ ist. Deshalb fuhren wir auch nicht unbedingt optimistisch nach Hagen.

Wir heißt in diesem Fall Papa und Micha am Freitagmittag mit dem Lkw. Weil meine Konfi-Zeit angefangen hat, musste ich am Freitag erst noch zum Kennenlernabend. Pfarrer Kleinert hat mir wegen des WAKC freundlicherweise gestattet, die Übernachtung und das Programm am Samstagmorgen zur Vorbereitung des Einführungs-Gottesdienstes „zu schwänzen“. Mama hat mich dann im Gemeindehaus abgeholt. Um 22.50 Uhr ging es los und um 0.15 Uhr waren wir im Hotel – trotz Baustellen auf der A45…

Beim Training am Samstag habe ich mich wohl gefühlt. Wir haben verschiedene Übersetzungen und Fahrwerk-Einstellungen ausprobiert. Mit den Übersetzungen, die die meisten anderen Starter gefahren sind, kam ich überhaupt nicht zurecht, was sich deutlich in den Zeiten gezeigt hat – auch noch bei den beiden freien Trainings am Sonntag.

Das Zeittraining lief auch nicht besonders und ich hatte nur Startplatz 20. Also haben Papa, Micha und ich beschlossen, für die Rennen die Übersetzung zu fahren, mit der ich bislang am besten zurecht gekommen bin: deutlich kürzer als die anderen.

Das erste Rennen lief dann nicht schlecht. Ich konnte den Speed der vor mir Startenden mitgehen und sogar einige überholen. Das und Unfälle im vorderen Starterfeld haben dazu geführt, dass ich das erste Rennen als 14. beendete.

Diese Platzierung bedeutete aber auch, im zweiten Rennen im hart umkämpften Mittelfeld zu starten. Ich konnte mich aber behaupten und trotz der „zu kurzen Übersetzung“ sogar noch einen Platz gutmachen. Über das Ergebnis haben sich mein Team und ich sehr gefreut, denn aktuell bin ich im WAKC 15. in der Gesamtwertung der X30 Junioren.

Jetzt kommt das Rennen im Youngster Cup in Oppenrod, bevor es dann zum nächsten WAKC-Lauf nach Uchtelfangen geht.

Zwischenbericht Simon

Die ersten Rennen liegen hinter mir: im WAKC ging es in Kerpen los und das erste Rennen im Youngster Cup war wieder in Schaafheim.

Weil Papa die Vogelsbergrallye gefahren ist, sind Mama und ich mit unseren Mechanikern Andreas und Daniel Ruth freitags alleine nach Kerpen gefahren. Wir haben noch aufgebaut und sind dann nach Sindorf ins Hotel gefahren. Am Samstag habe ich dann ab neun Uhr trainiert und Andreas hat an der Technik und Abstimmung des Karts gefeilt. In der Nacht kam dann Papa nach und der Sonntag begann vor sieben Uhr, damit wir rechtzeitig auf der Bahn waren. An dem Tag war übrigens Ralf Schumacher da. Er ist durchs Fahrerlager geschlendert und hat freundlich gegrüßt.

Während des freien Trainings war die Bahn noch nass, weil es geregnet hatte. Aber dann kam die Sonne raus und so wurden das Zeittraining und die beiden Rennen mit Slicks gefahren. Es hätte besser laufen können, denn an einigen Stellen war ich an diesem Tag zu vorsichtig.

In Schaafheim lief es dann besser. Diesmal war Papa nicht dabei, weil er bei der Sulingen-Rallye startete. Ich war mit Mama in Schaafheim und hatte mit Andreas und Danny Ruth sowie Michael Janovich gleich drei Helfer an meiner Seite. Beim Sport hatte ich schon einen Aha-Moment, weil ich umgeknickt bin und dachte, die Rennen seien für mich gelaufen. Aber nach einer Weile ließen die Schmerzen nach.
Weil verschiedene Klassen zusammengelegt wurden, hatten wir drei freie Trainings. Im zweiten bin ich mit 51,233 Sekunden die drittschnellste Rundenzeit des Tages gefahren. Im dritten freien Training kam ich auf die Curbs und von der Bahn ab. Dann sprang das Kart nicht mehr an.

Wir entschieden uns, keine neuen Reifen fürs Qualifying aufzuziehen. Max Kannegießer, der einen Gaststart absolvierte, hat das gemacht und lag nach dem Zeittraining auf Rang 1 mit 0,594 Sekunden Vorsprung. Joel Jäger startete von Position drei aus und dann kamen die Bambinis. Joel klebte beim Start an Max´ Heckspoiler, sodass ich auf Rang drei zurückfiel, weil ich ja „außen“ auf der Bahn startete. Der Abstand zwischen Joel und mir war zum Schluss nur 0,353 Sekunden. Im zweiten Rennen kam Max, der wieder die Pole hatte, beim Start nicht gut weg. So konnte Joel zu Max aufschließen und ich hatte das Nachsehen, weil ich Joel ja nicht von der Bahn rammen wollte. Ich blieb ihm die elf Runden dicht auf den Fersen und konnte trotz der Verzögerung beim Überholen der Bambinis, immer wieder zu ihm aufschließen. Am Ende war der Abstand noch kürzer als im ersten Rennen: 0,226 Sekunden – und das nach fast zehn Minuten Rennen.

Hungen Dreht am Rad 2014

Hungen dreht am Rad: Beim Aktionstag in Hungen präsentierte sich der MSC Horlofftal wieder auf dem Parkplatz des Rewe-Marktes Nies. Ich hatte mein X30-Intrepid-Kart mitgebracht und drehte am Morgen auf dem abgesperrten Parkplatz auch einige Runden. Natürlich nicht mit voll Speed, denn dazu reichte der Platz nicht aus.

Im Laufe des Tages gab es mehrere Interview-Runden, bei denen den Besuchern die aktiven Motorsportler und die diversen Aktivitäten – vom Kartslalom über Rallye und Oldtimer- bis hin zu Traktorfahren – des MSC vorgestellt wurden. Am Nachmittag, als der Slalom-Coach Lucien Peschke weg musste, habe ich dann den MSC-Jugendleiter Sjoerd van der Waude unterstützt und ein bisschen mit den Kids auf dem Parkplatz trainiert.

Der nächste Schritt: X30

X30 – ein solches Kart schien für mich in weiter Ferne, als ich mit dem Kartrennsport und einem 5,5 PS Honda Viertakt-Motor anfing. Aber schon vor zwei Jahren war der Wunsch da, es auch mal zu probieren. X30 steht für einen Zweitakt-Motor von IAME, der in der Junioren-Version 30 PS leistet. X30 – das wär‘s!

Ein X30-Kart ist für mich Wirklichkeit geworden. Nach einem Jahr mit dem Honda-Motor und einem weiteren in der World Formula Klasse mit dem 15 PS Briggs und Straton-Motor darf ich in der Saison 2014 mit einem neuen Itrepid Kart mit X30 Motor fahren.

Als Hauptserie werde ich im WAKC (Westeutscher ADAC Kart Cup) mit sechs Rennveranstaltungen in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg und imSaarland an den Start gehen.

Und ich habe mich wieder im ADAC Youngster Cup eingeschrieben, um bei den Rennen in Schaafheim, Oppenrod,Fulda, Rüthen, Bernsgrün, Hagen und Wittgenborn Erfahrungen zu sammeln.

Da die Technik des Karts für mich Neuland ist, bin ich froh, dass wir Andreas und Danny Ruth im Team haben, die das Kart und mich betreuen. Und ich bin mir sicher, dass ihre riesigen Erfahrungen, die sie in vielen Rennen gesammelt haben, für die Saison wertvoll sein werden.

Am vergangenen Wochenende erfolgte dann der erste offizielle Einsatz bei den Test- und Einstellfahrten des ADAC Younster Cups auf der Bahn in Oppenrod. Am Samstag ging es dann los ­- wie üblich im Youngster Cup ­- mit Sport und Flaggenkunde. Nach der Mittagspause dann das erste freie Fahren der verschiedenen Klassen.

Yes!! Ich darf X30 fahren und das ist der Hammer. Bei einem Gesamtgewicht (Fahrer und Kart) von gerade mal 145 Kilogramm (das ist auch das vorgeschriebene Minimum) und 30 PS ist die Beschleunigung beachtlich. Und je länger ich auf der Bahn war, desto mehr Spaß hat es gemacht.

Am Sonntag ging die Veranstaltung weiter mit Ernährungsberatung und natürlich wieder Sport. Aber nach der Pflicht kommt ja immer die Kür: Freies Fahren war wieder angesagt. Am Samstag hatte Andreas mit mir einige Setups ausprobiert und jetzt ging es darum, zu schauen, ob ich an die Zeiten rankomme, die auf der Bahn in Oppenrod mit einem X30 gefahren werden.

Erst zögernd, aber dann immer sicherer werdend, haben die Rundenzeiten bei meinem Team – und natürlich bei mir – für ein Grinsen gesorgt. Nicht zuletzt durch die Tipps von Andreas und das gute Setup des Karts konnte ich gute Zeiten fahren. Begünstigt wurde das Ganze zwar dadurch, dass nur wenige Fahrer auf der Bahn waren, aber für den Anfang sind alle zufrieden und es ist ja noch Luft nach oben…

Mittags gab es dann Rennsimulationen. Starts wurden ebenso geübt wie das Verhalten bei Problemen auf der Strecke. Da die X30 an diesem Tag zusammen mit den etwas langsameren Waterswifts auf der Strecke waren, hatte ich noch eine Aha-Erlebnis. Auf der Start und Zielgeraden (die in Oppenrod eine leichte Kurve ist) wollte ich einen der Waterswifts überholen. Der Fahrer ist aber nach außen gezogen und unsere Karts haben sich berührt. Dies hatte zur Folge, dass ich mich mit hoher Geschwindigkeit gedreht habe. Ich habe das Kart abgefangen und rückwärts in die Auslaufzone gelenkt. Das war ganz schön knapp… Aber auch das gehört zum Kartfahren dazu. Nach dem Rennen kam Sportwart Andreas Ehm zu mir und hat mich gelobt, weil ich richtig reagiert habe.

Ich freue mich schon auf das Rennen Ende April in Kerpen, den ersten Lauf zum WAKC